Das vor uns liegende Wolayer Tal im Osten trennt zwei völlig verschiedene Gesteinswelten. Die hellen Kalke der Seewarte im Süden bildeten sich vor rund 400 Millionen Jahren in einem Flachmeer. Die bunteren Sandsteine, Schiefer und Kalke der Rauchkofelböden im Norden wurden zwischen 460 und 330 Millionen Jahren vor heute in tieferen Meeren abgelagert. Der heutige Abstand zwischen diesen zwei Gesteinswelten ist zu gering als durch Übergänge in den einstigen Entstehungsräumen erklärt werden zu können. Man schließt daraus, dass erst nahezu unvorstellbare Bewegungen die riesigen Gesteinspakete in ihre heutige Lage gebracht haben. Geologen sprechen von einer Störung. Für dieses direkte Nebeneinander von Sedimenten flacher Meere und der Tiefsee ist das Wolayersee Gebiet weltberühmt.

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