Um zu dieser Kuppe aus Kalkgestein zu gelangen, muss man zunächst einen sanften Hügel aus Sandsteinen und Schiefern erklimmen. Obwohl gänzlich verschieden, gehören alle drei Gesteine einer Einheit, der so genannten Auernig-Formation, an. Sie hat sich vor rund 300 Millionen Jahren in der Karbon-Zeit in einem Küstengebiet gebildet und ist die jüngste Festgesteinsbildung im Zollnersee Gebiet. Damals wurden von einem Festland Sande in ein Flachmeer eingeschwemmt. Dann drang das Meer Richtung Land vor. In diesem Meer lebten Korallen, Kalkalgen, Kammerlinge und Seelilien. Ihre Kalkgehäuse häuften sich über den Sanden an und bauten nach und nach die heutige fossilreiche Kalkplatte auf. Unter den Fossilien dominieren hier die reiskorngroßen, heute ausgestorbenen Kammerlinge (Fusulinen). Die gleichen Arten findet man unter anderem im Moskauer Becken, was beweist, dass einst zwischen den Karnischen Alpen und Russland eine durchgehende Meeresverbindung bestand. Die Kalkalgen wiederum beweisen, dass das Meer nicht sehr tief gewesen ist, weil sie für ihr Wachstum auf das Sonnenlicht angewiesen sind.

Previous reading
Kalkplatte – Heimat tierischer „Blumen“
Next reading
Zollnersee – ein Landschaftsjuwel mit ungewisser Zukunft